28.07.20
Wie erkennt man kranke Koi? Teil 3
TEIL 3
SYMPTOME
Krankheiten bei Fischen erkennen zu können ist nicht einfach. Die meisten Symptome geben uns aber wichtige Hinweise auf mögliche Ursachen.
Verhaltensänderungen
Koihalter können an Änderungen des Verhaltens ihrer Tiere bereits erste Krankheitsanzeichen erkennen. Im folgenden Text wird auf die häufigsten Verhaltensauffälligkeiten näher eingegangen.
VORSICHT!
Für die unten aufgeführten Symptome sind nicht selten schlechte Wasserwerte verantwortlich. Kontrollieren Sie daher immer zuerst ihre Wasserwerte (Ammonium, Nitrit, pH, Sauerstoff, Temperatur...). Bitte korrigieren Sie Abweichungen - wenn nötig -mit Teilwasserwechseln.
1. Fressverhalten
Unsere Koi sind meist bei der Fütterung kaum zu bremsen. Wenn ein oder mehrere Koi bei warmen Wassertemperaturen nicht fressen, dann ist das nicht normal. Für eine Appetitlosigkeit der Tiere kann es verschiedene Gründe geben.
Nach einem Futterwechsel kann es manchmal vorkommen, dass die Tiere das neue Futter schlecht annehmen.
Wenn Koi zu viel (v.a. eiweißreich) gefressen haben können die Tiere Probleme mit der Ausscheidung an den Kiemen bekommen. Der Körper kann die Giftstoffe nicht abgeben und stellt daraufhin die Futteraufnahme ein. Auch bei schlecht gelagertem oder gar verdorbenem Futter beobachtet man oft eine Verweigerung der Futter-Pellets.
Wenn nicht die Wasserwerte oder das Futter selbst Ursache für die Appetitlosigkeit sind, muss von einer Erkrankung der Kiemen oder von einem systemischen Problem (= den ganzen Organismus betreffend) ausgegangen werden. In diesen Fällen sollten sie einen fischkundigen Tierarzt aufsuchen.
2. Teilnahmslosigkeit
Ein Absondern von der Gruppe oder sogar apathisches Verhalten sollte immer ernst genommen werden. Sind die Wasserwerte in Ordnung, sollte man sich auch in diesem Fall an einen Tierarzt wenden.
Flossen klemmen
Flossenklemmen deutet in der Regel auf einen Parasitenbefall hin.
Auch bei schlechten Wasserwerten, niedrigen Temperaturen oder einem deutlich geschwächten Tier kann dieses Symptom festgestellt werden.
4. Juckreiz: Springen & Scheuern
Koi springen und scheuern, wenn sie etwas auf der Haut oder den Kiemen juckt. Diese Symptome können bei einzelnen Tieren oder beim gesamten Bestand auftreten. Wird die Ursache nicht behoben können Verletzungen durch den Vorgang des Scheuerns auf der Haut entstehen. Nicht selten beobachtet man, dass diese „offenen Stellen“ Bakterien als Eintrittspforte dienen und sich daraus bakterielle Hautveränderungen entwickeln. Neben schlechten Wasserwerten (allen voran NITRIT!) kommt es vor allem durch den Befall mit Parasiten zu Springen und Scheuern bei unseren Koi.
Gegen Haut- und Kiemenparasiten gibt es - entgegen mancher Meinungen -kein Allheilmittel. Vor einer Medikamentengabe sollte daher ein mikroskopischer Abstrich sowohl von der Haut,als auch von den Kiemen der Fische angefertigt werden. Eine gezielte Bekämpfung der Parasiten kann daher nur nach Abstrich erfolgen.
5. Erschwerte Atmung :siehe letzte News (Kranke Koi Teil 2)
In der nächsten News werden wir näher auf Veränderungen der Haut eingehen.