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09.11.18

Pauschalbehandlungen vor dem Winter

Koi-Störe

Es wird langsam kälter, der Winter steht vor der Tür. Da allgemein bekannt ist, dass es in der kalten Jahreszeit Probleme geben kann, kommt mancher Teichbesitzer auf die Idee, vorsorglich noch eine Krankheitsbehandlung bei den Fischen durchzuführen.

Fallen die Temperaturen schnell ab oder gibt es große Schwankungen durch unterschiedliche Tag-/Nachttemperaturen, reagieren manche Fische sensibel. Vor allem leicht anfällige Koi-Varietäten bekommen rote Färbungen auf der Körperoberfläche, manche haben Schwierigkeiten mit der Osmoregulation, werden dick und sträuben die Schuppen. All diese Symptome können allerdings auch für die Anwesenheit von Parasiten oder Bakterien sprechen, da die klinischen Ausprägungen sehr ähnlich sind.

Ist es jetzt am besten, man gibt ein Antiparasitenmittel in den Teich um sicher zu gehen, dass kein Fisch im Winter durch diese gestört wird? Oder macht man eine antibakterielle Behandlung, wenn der Koi aussieht, als hätte er einen bakteriellen Infekt?

Von vorbeugenden Pauschalbehandlungen kann nur abgeraten werden. Viele Krankheitsbilder bei Koi ähneln sich zu sehr, als dass es krankheitsspezifische Symptome gäbe. Man sollte nicht erwarten, dass man mit großer Sicherheit blind das Richtige therapiert. Ähnlich wie bei den Antibiotika gibt es auch bei Wurmpräparaten bereits Resistenzbildungen. Diese rühren unter anderem daher, dass diese Mittel nicht selten auf gut Glück zwei Mal jährlich eingesetzt werden, unabhängig davon, ob man einen parasitären Befall der Fische nachweisen kann oder nicht. Da es dringend notwendig ist, medizinische Wirkstoffe auch weiterhin in der Tiermedizin gezielt einsetzen zu können, müssen diese vor der Resistenzbildung geschützt werden. Am Ende sind wir Menschen diejenigen, die von diesem Verhalten profitieren.

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Franziska Blakey